Weltfrieden

Der Umgang mit dem Schlechten in dieser Welt am Fall Assange

 

In der Gestalttherapie gibt es das sogenannte Paradox der Veränderung.
Dieses besagt, um sich selbst zu ändern, muss man sich zunächst akzeptieren, wie man ist. Und ich behaupte, genau so ist es mit der Welt: um sie dauerhaft und nachhaltig zu ändern, müssen wir sie
zunächst erkennen, wie sie ist! Es gibt eine immer größer werdende Bewegung von „positiven Denkern“, die sich aller negativer Nachrichten, mit denen wir minütlich bombardiert werden, entledigen
wollen, weil sie Hass, Gier, Wut, Neid und Angst machen. Und diese Gefühle wollen wir nicht haben. Und es ist wahr: diese Gefühle vergiften unsere Gesellschaft. Aber Wegschauen ist der falsche
Weg! Innere Emigration hatten wir schonmal im Biedermeier!  Wir müssen
uns auf die alte buddhistische Weisheit besinnen und versuchen, die Dinge zu sehen, wie sie sind. Und das ist schwer. In der Psychologie gibt es den sogenannten confirmation bias. Wir sehen immer nur die Fakten
und Tatsachen, die unser Weltbild bestätigen. Andere werden geleugnet, negiert, verdrängt, vergessen u.s.w.. Beobachte den confirmation bias mal bei dir selbst, wenn du diesen Artikel liest:
23 Maßnahmen zum Glücklichsein, die wirklich helfen. Jeder Leser (mich
eingeschlossen bei ähnlichen Listen) pickt sich die Punkte heraus, die auf ihn zutreffen und freut sich darüber, dass er auf dem „richtigen“ Weg ist, anstatt die unzähligen anderen Punkte in
Augenschein zu nehmen, an denen es gerade hapert. Depressive ausgenommen. Sie tragen die umgekehrte Brille und sehen nur das, was unzulänglich ist. Wie sehen wir also die Dinge, wie sie sind? Wir
sollten auf jeden Fall offen sein und ihrer wahren Gestalt eine Chance geben.

 

 

 

Ich werde in diesem Artikel viele Missstände dieser Welt ansprechen, aber keine Sorge, es wird kein Bombardement mit schlechten Nachrichten sein, wie du es aus den Mainstreammedien gewohnt bist,
mit dem du am Ende allein gelassen wirst. Ich versuche Mittel und Wege aufzuzeigen, mit dieser schlechten Welt umzugehen. Und ich hoffe, dass mir das gelingen wird…

 

 

 

Inspiriert wurde ich zu diesem Artikel von Tanja Braid mit ihrem Blog „neoterisches Bewusstsein“. Im Gegensatz zu den gängigen Nachrichtenkanälen bezieht sie Stellung zur
menschenrechtswidrigen Inhaftierung von Julian Assange. Mit dieser Inhaftierung (er wird wahrscheinloch gefoltert und ihm droht die Todesstrafe) erfahren wir einen Angriff  auf unsere Freiheitsrechte. Wenn wir den
Mächtigen diesen Präzendenzfall durchgehen lassen, wenn wir akzeptieren, dass das Aufdecken von Verbrechen bestraft wird anstatt die Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen, dann kommt eine
schwarze Zeit der Unfreiheit und der Gewalt auf uns zu.

 

 

 

Die Mainstreammedien machen uns gerne glauben, in den USA würde eine Demokratie herrschen und in Russland eine Diktatur. Ich denke, von echten Demokratien würde nie ein Krieg ausgehen.

Auch in Deutschland und Europa haben wir längst keine Demokratie mehr, wenn wir denn jemals eine hatten. Das Land, das die demokratischsten Strukturen hat, die ich kenne, ist die Schweiz. Und die Schweiz ist nicht umsonst neutral. Die Neutralität stärkt
die Demokratie und die Demokratie stärkt die Neutralität.

 

 

 

Die USA haben eine riesige Angst vor einer eurasisch afrikanischen Supermacht. Jeder Spieler des Spiels Civilisation von Sid Meyer, weiß, dass eine möglichst große zusammenhängende Landmasse eines Volkes der Schlüssel zum
Weltsieg ist. Handel lässt sich leichter betreiben über Eisenbahn und Erdpipelines als über See und Luft. Und im Falle eines konventionellen Krieges braucht man nur die Hafenstädte zu bewachen
und kann die militärischen Ressourcen aus dem Landesinneren abziehen (Atomkrieg ausgenommen). Deshalb werden die Völker Eurasiens und Afrikas von den USA gegeneinander aufgebracht. „Teile und herrsche!“ war schon eine Weisheit im alten imperialistischen
Rom.

 

Ich habe nicht lange gesucht, aber ich habe keine Quellen gefunden für eine Verflechtung von Waffenindustrie und Prothesenherstellern. Aber selbst wenn es diese Verflechtung nicht gibt, ist das
eine Konstellation die unser gegenwärtiges System, der Kapitalismus, begünstigt. Ebenso ist es hoffentlich noch Verschwörungstheorie, dass die Pharmaindustrie mit der Lebensmittelnindustrie unter einer
Decke steckt, um die Bevölkerung mit ungesunder Nahrung zu versorgen. Aber wie lange wird das noch Verschwörungstheorie sein? Im kapitalistischen System ist eine solche Symbiose nur logisch und
folgerichtig.

 

 

 

Die Machenschaften der Fleischlobby kan man sich in diesem Video ansehen.

 

 

 

Ich bin in der DDR aufgewachsen. Hätten Mielke und die Stasi (ein ausgeklügetes System der Überwachung und Denunzierung der eigenen Bevölkerung) damals die technischen Möglichkeiten gehabt, die
heute das Internet bietet (NSA): es wäre
niemals zum Zusammensturz dieser Militärdikatur gekommen.

 

 

 

Es ist die Taktik der Mächtigen nicht nur Völker, sondern auch Gruppen des gleichen Volkes gegeneinander aufzubringen.

 

 

 

Es ist bestimmt kein Zufall, dass gerade die erwachende esoterische Szene in letzter Zeit oft mit Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht wird.

 

 

 

Vom Fall Assange wird das Schicksal der Menschheit abhängen. Entweder die Bevölkerung lernt jetzt ihre Hilflosigígkeit  gegenüber den Mächtigen oder sie spürt ihre Macht und steigert ihre Selbstwirksamkeit. Selbstwirksamkeit ist der beste
Prediktor für Therapieerfolg. Selbstwirksamkeit macht glücklich.

 

 

 

Im Buddhismus gilt das Nirvana als Ziel. Es soll unendlich sein und ein Zustand frei von Wünschen. Dieses Ziel darf aber nicht missverstanden werden, insofern, dass wir nicht mehr verändernd,
bewältigend und erschaffend auf unsere Umwelt einwirken.

 

 

 

Die Medienmaschine hat es geschafft, dass wir das Ziel „Weltfrieden“ als Utopie ansehen. Wir wagen es nicht, es uns zu wünschen oder gar in diese Richtung zu handeln. Wer das macht, ist ewig
gestriger Hippie, weltfremd und drogenberauscht. Die öffentliche Meinung wurde seit jeher von Mächtigen manipuliert, die im Schatten des Unbekannten agieren. Mit dem Internet könnte die
Demokratie zurückkommen und die derzeit Mächtigen könnten ihre Stellung und ihre Privilegien verlieren – deshalb haben sie die NSA erschaffen. Deshalb wurde Julian Assange verhaftet. Und das wird
nur der Anfang sein. Wir müssen uns wehren!

 

 

 

„Wenn die Welt, in die du hineingeworfen wurdest, dir nicht entspricht, weil du sie als zu schrecklch empfindest, bist du vielleicht hier, um sie zu ändern.“ (Quelle unbekannt)

 

 

 

Und nun zum versprochenen positiven Teil des Artikels:

 

 

 

Wie könnte das „Paradies auf Erden aussehen?“ Ich mache hier einige Vorschläge, aber wichtig ist, dass jeder einzelne sich darüber Gedanken macht. Uns wurde das Träumen ausgetrieben. Ich bin
Klarträumer 
und dabei, es mir mühselig wieder beizubringen.

 

 

 

  1. Weltfrieden. Kein Krieg mehr. Aber ich meine nicht Sicherheit auf Kosten der der Freiheit. Wir sind nah dran an einer Diktatur, in der einfach niemand mehr dazu in der Lage sein wird,
    sich mit Gewalt zu wehren. Ich meine natürlichen Weltfrieden, weil wir wieder an die Friedlichkeit und die Güte und das Mitgefühl in der menschlichen Natur glauben. Weil das System diesen
    Glauben verbreitet, anstatt ihn zu bekämpfen. Hass, Wut, Gier und Missgunst, Neid – das gehört zur menschlichen Natur, aber im Kapitalismus wird es als Schmiermittel der Gesellschaft
    angesehen und kultiviert, anstatt es achtsam in Liebe, Freude und Mitgefühl umzuwandeln; was möglich ist, man muss es nur wollen.

  2. Intakte Umwelt für nachfolgende Generationen und die dem Menschen nachfolgende Spezies.

  3. Echte Demokratie, in der alle Meinungen gleich viel zählen und in der die öffentliche Meinung nicht manipuliert wird z.B. durch Internetgeschwindigkeiten.

  4. Wohlstand für alle. Nicht Gleichmacherei wie im Sozialismus der untergegangenen DDR, sondern die Möglichkeit für jedes lebende Wesen dieser Erde, seine Grundbedürfnisse befriedigen zu
    können, welche sind: (gesunde) Nahrung, Wohnung, Kleidung, Schlaf und Ruhe, Teilhabe an der Gesellschaft und die Freiheit, sich selbst zu verwirklichen im Leben, in und mit seiner
    Sexualität und mit und in seiner Kommunikation und last but not least: sinnvolle Arbeit. Mit zunehmenden Fortschritt wird der Mangel an Arbeit noch extremer werden als er heute schon ist.
    Fahrt mal nach Indien und guckt euch das Treiben der Menschenmassen an! Wir haben jetzt schon nicht genug Arbeit für jeden. Wir werden zukünftig immer weniger davon haben. Es ist eine
    dumme Idee, Arbeit an Lebensunterhalt zu koppeln, es sei denn man nimmt es bewusst in Kauf, dass nicht jeder seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Das alte System hat ausgedient und
    trotzdem bleibt das öffentliche Nachdenken über Alternativen aus.

  5. Freiheit und Liebe für alle! Warum hat der Kommunismus gegenüber dem Kapitalismus verloren? Aus einem einzigen Grund: im Kapitalismus fühlten sich die Menschen freier. Ich lasse
    dahingestellt, ob sie es tatsächlich waren, aber das Gefühl, seinen eigenen freien Willen und seine Meinung respektiert zu wissen, ist lebenswichtig für den einzelnen und auch für die
    Gesellschaft im Ganzen.

  6. Gewaltlosigkeit. Das Gewaltmonopol sollte eine Weltpolizei haben, die keinem einzelnen Staat untersteht. Auch nicht Konzernen oder wirtschaftlichen Interessen, sondern einzig und allein
    einer demokratisch gewählten Weltregierung. Und vielleicht nicht mal dieser. Die Gewaltenteilung (Legislative, Judikative, Exekutive) sollte auch global gelten.

 

 

 

 

 

Was kannst du tun?

 

 

 

  1. Den Artikel teilen, dich in meinen Newsletter einschreiben.

  2. Die Petition für Assanges Freilassung unterschreiben .

  3. Introspektion und Träumen
    betreiben – was willst du? Was erwartest du von deinem Leben? Frag dich mal, warum das in letzter Zeit überhaupt kein Thema mehr war, obwohl es doch das Wichtigste sein sollte in diesem
    Traum, den wir Leben nennen!

  4. Das Ergebnis mit anderen teilen. Teile deine Träume und Wünsche mit! Echte universelle Bedürfnisse werden überall akzeptiert. Streit gibt es
    nur über die verschiedenen Strategien, diese zu erreichen! Zeige dich in deinem Sosein! Und sei gespannt, was passiert…

  5. Hinterlasse einen Kommentar! Jeder Gedanke zählt.

 

 

 

*Umdichtung eines Liedtextes von den Ärzten.

 

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Ich lebe also ganz nach dem Motto: „Wer will, findet Wege – wer nicht will, findet Ausreden!“ Und ich will das Paradies auf Erden. Nichts weniger.

 

 

 

 

 

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Wenn du mir widersprechen willst, bin ich auch dankbar für einen Kommentar. (Was die Hater in diesem „Neuland“ Internet noch nicht kapiert haben, ist, dass sie mit ihrem Hass, die
Aufmerksamkeit anderer auf genau die Dinge richten, die sie doch hassen – traurig…)

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Schulz von Thun und Rosenbergs GFK – Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ein Vergleich

 

 

 

Essay: Was versteht man unter dem Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun? Wie kann
man mit diesem Modell Kommunikationsstörungen erklären?

 

 

 

Kommunikation ist eine Kette mehr oder weniger nützlicher
Missverständnisse.“ (Steve de Shazer)

 

 

 

Zwischen dem, was ich zu meinen glaube und dem was ich glaube, dass
ich sagen will, dem was ich letztendlich sage und dem was du glaubst, dass ich es meine und dem, was du glaubst, was ich sagen will und dem, was du glaubst, das ich gesagt habe, liegen 9
Möglichkeiten, sich misszuverstehen.“ (Quelle unbekannt).

 

 

 

Menschen missverstehen sich. Aber sie verstehen sich auch. Worin liegen die
Unterschiede zwischen gelungener und misslungener Kommunikation? Schulz von Thun schlägt sein Vier-Ohren- und Vier-Zungen-Modell vor, um Kommunikationsstörungen zu erklären. In jeder (verbalen)
Aussage (die nonverbale Kommunikation bleibt in diesem Essay außen vor), stecken für ihn 4 Botschaften:

 

  1. über die Sachebene

  2. über die Beziehungsebene

  3. über die Selbstoffenbarung

  4. über die Appellebene

 

 

 

Der Empfänger interpretiert die Botschaft auf allen 4 Ebenen.
Kommunikationsstörungen und damit Konflikte entstehen, wenn es dabei zu Unstimmigkeiten kommt. Diese Unstimmigkeiten können die Qualität der vier Botschaften betreffen als auch deren Gewichtung.
Es könnte zum einen sein, dass etwas anderes gemeint war als auch dass der Fokus auf einer anderen Ebene lag oder beim Empfänger liegt.

 

 

 

Als Beispiel wird gerne das Paar herangezogen, das in einem Auto sitzt. Der
Beifahrer sagt: „Da vorne ist grün.“ Auf der Sachebene könnte er meinen: „Ich sehe eine grüne Ampel.“ Er könnte aber auch meinen, dass dort ein guter Platz zum Picknicken wäre. Je nach Kontext
sind hier und auf jeder anderen Ebene der Kommunikation unzählige Interpretationen möglich. Auf der Beziehungsebene könnte er meinen: „Ich unterstütze dich gerne beim Autofahren, weil wir ein
Paar sind.“ oder auch „Ich glaube, ich bin der bessere Autofahrer von uns beiden.“ Auf der Selbstoffenbarungsebene könnte er meinen: „Ich bin ungeduldig, weil mir wichtig ist, schnell
anzukommen.“ oder auch „Ich bin über deinen Fahrstil genervt.“. Auf der Appellebene könnte er meinen: „Tritt aufs Gas!“ oder „Lass mich lieber fahren!“ Jetzt gibt es auch wieder unzählige
Möglichkeiten, wie der Empfänger die Botschaft interpretieren (encodieren) kann.

 

 

 

Was mich interessiert: Liegt die Ursache des Konfliktes wirklich in einer
fehlerhaften Informationsübertragung also in der Kommunikationsstörung oder ist sie woanders zu suchen. Wenn Konfliktvermeidung unser Ziel ist nach einer Menschheitsgeschichte voller Kriege,
welche Möglichkeiten haben wir dann? Kann es sein, dass einfache Kommunikationsanalyse und -regeln die Lösung sein könnten?

 

 

 

Diese Frage beschäftigt mich seit meiner Kindheit. Kürzlich stieß ich
diesbezüglich auf ein vielversprechendes Konzept: Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshal B. Rosenberg. Rosenberg entstammt wie Schulz von Thun der humanistischen Psychologie – er war ein
Schüler von Carl Rogers. Nach Entwicklung der Grundlagen seines Konzeptes reiste er in aller Welt herum zu Konfliktherden, um Frieden herzustellen und Krieg zu verhindern oder zu beenden. Dabei
war er beeindruckend erfolgreich.

 

 

 

Im Unterschied zum Schulz-von-Thun-Modell ist das Kernelement nicht Analyse (der
Kommunikationsebenen und deren Interpretation), sondern Empathie. Einmal hielt Rosenberg einen Vortrag in einer Kirche eines amerikanischen Ghettos. Der Anführer einer „schwarzen“ Gang kam in die
Kirche und setzte sich demonstrativ in die erste Reihe mit verschränkten Armen. Er war der Meinung, Gewalt müsse man mit Gewalt begegnen. Rosenberg gab ihm Einfühlung (Schulz von Thun würde
sagen, er entschlüsselte diese Aussage auf allen 4 Ebenen) und der Anführer wurde schließlich einer seiner engsten Mitarbeiter.

 

 

 

Dennoch sehe ich vor allem Gemeinsamkeiten beider Modelle. In der gewaltfreien
Kommunikation wird vorgeschlagen, im Konfliktfall auf einen Viererschritt zurückzugreifen. Die vier Schritte sind zu verbalisieren:

 

 

 

  1. Beobachtung (ohne Wertung oder Vorwurf)

  2. Gefühl (Ich-Botschaft: Wie fühle ich mich. Dabei ist das Gefühl von
    Pseudogefühlen zu unterscheiden. „Ich fühle mich ausgennutzt.“ wäre solch ein Pseudogefühl. Es enthält eine Wertung. „Traurig“ oder „Ängstlich“ wären dagegen wirkliche
    Gefühle)

  3. Bedürfnis (Für Rosenberg ist ein Gefühl ein Signal für ein
    Bedürfnis)

  4. Bitte (keine Forderung. Es muss dem Gegenüber die Möglichkeit gegeben
    sein, „Nein“ zu sagen)

 

 

 

Im Falle von „Da vorne ist grün!“ könnte eine gelungene Kommunikation so
aussehen:

 

 

 

Die Ampel leuchtet grün. Ich denke, wenn wir in diesem Tempo
weiterfahren, schlägt sie auf rot um. Ich bin gestresst und fühle mich unwohl. Ich würde gerne pünktlich bei deiner Mutter ankommen. Wäre es ok, wenn du etwas schneller fahren
würdest?“

 

 

 

Das sieht auf den ersten Moment unnötig lang und gekünstelt aus. Aber es wirkt
Wunder. Das Wichtigste bei der gewaltfreien Kommunikation ist, dass man natürlich bleibt. Es soll alles aus einem Gefühl der Empathie und des Miteinanders entstehen. Der Fahrer hat jetzt ganz
andere Möglichkeiten zu reagieren.

 

 

 

Ich denke, gewaltfreie Kommunikation funktioniert unter anderem deswegen so gut,
weil sie die Interpretationsmöglichkeiten auf den vier Kommunikationsebenen von von Thun einschränkt. Die Beobachtung entspricht der Sachebene, das Gefühl und das Bedürfnis entspricht der
Selbstoffenbarungsebene und die Bitte der Appellebene. Nur für die Beziehungsebene gibt es keine Entsprechung – sie schwingt nach wie vor unterschwellig mit. Das explizite Formulieren aller drei
Ebenen beugt Missverständnissen vor. Ein weiterer Grund für das Funktionieren könnte darin bestehen, dass der Fokus von der Beziehungsebene verlagert wird auf die anderen drei Ebenen. Aber das
glaube ich nicht. Ich denke, man könnte Rosenbergs Modell verbessern, wenn man die Beziehungsebene als fünften Schritt mit dazu nimmt. In Bezug auf das Ampelbeispiel sähe das dann vielleicht so
aus:

 

 

 

Die Ampel leuchtet grün. Ich denke, wenn wir in diesem Tempo
weiterfahren, schlägt sie auf rot um. Ich bin gestresst und fühle mich unwohl. Ich würde gerne pünktlich bei deiner Mutter ankommen. Wäre es ok, meine liebe Frau, wenn du etwas schneller fahren
würdest?“

 

 

 

Wie übrigens auch Marsha Linehan (DBT) und Jon Kabat-Zinn (MBSR), hat auch Marshal
B. Rosenberg (GFK) sein Konzept dem Buddhismus entnommen. Daraus machen und machten alle drei auch keinen Hehl. Der Mahayana-Buddhismus als größte Strömung innerhalb des heutigen Buddhismus’
entstand 500 Jahre nach Buddha vor 2.000 Jahren entlang der Seidenstraße zur gleichen Zeit als auch das Christentum entstand. Es war die Zeit, in der sich erstmals in der Menschheitsgeschichte
Ballungszentren bildeten. So ist es bestimmt kein Zufall, dass in beiden Religionen die (Nächsten)liebe (Christentum) und das Mitgefühl (Buddhismus) eine zentrale Rolle spielen. Streit entsteht
nach Rosenberg durch gewaltsame „Du-Botschschaften“. („Du hast den Abwasch mal wieder nicht gemacht!“) und durch unterschiedliche Ansichten, welche Strategien adäquat sind, Bedürfnisbefriedigung
zu erreichen. Niemals entsteht der Streit jedoch aufgrund des Bedürfnisses an sich, weil Menschen mitfühlen. Der Buddhismus geht davon aus, dass alle Lebewesen nach Glück streben. Laut der
zweiten edlen Wahrheit des Buddhismusses suchen die Lebewesen nur an den falschen Stellen nach ihrem Glück aus Unwissenheit. Sie suchen ein Selbstbild zu verteidigen, dass durch „Du hast den
Abwasch mal wieder nicht gemacht!“ angegriffen wird. Sie hören daraus Sachen wie: „Du bist faul!“, „Du bist unzulänglich!“ u.s.w. Bleibt derjenige, der sich über das unabgewaschene Geschirr
ärgert, dagegen bei sich und hält die 4 (5) Schritte ein, vermutet der angesprochene dahinter keinen Angriff. Die spannende Frag bleibt: warum? Ist es wirklich die Eindeutigkeit auf den 4 Ebenen
und die damit einhergehende Einschränkung der Interpretationsmöglichkeiten oder steckt da noch mehr dahinter?

 

 

 

Menschen wollen von Natur aus helfen und zum gemeinsamen Glück beitragen. Aber sie
wollen auch, dass man ihren freien Willen respektiert und akzeptiert. „Du hast den Abwasch mal wieder nicht gemacht!“ bietet keinen Freiraum für Entscheidungen.

 

 

 

Schlussendlich entstehen Kommunikationsstörungen vielleicht aus Missencodierungen
(auf den drei Ebenen). Konflikte dagegen entstehen auch durch gefühlte Angriffe auf das Selbstbild und gefühlten Zwang und Bevormundung.

 

 

 

GFK bietet für alle drei Ursachen eine Lösung: 1. durch Aufspalten in die 4
Kommunikationsebenen werden Missverständnisse vermieden, 2. der Angriff auf das Ego bleibt aus und 3. die Wahlfreiheit bleibt bestehen beim Gegenüber.

 

 

 

Schulz von Thun hat einmal gesagt: „Solange Rosenberg die vier Komponenten als
Hilfe zur Selbstklärung versteht und als eine Möglichkeit zur Kommunikation, als eine Option, so lange ist er für mich ein Bruder im Geiste.“

 

 

 

Abschließend kann man also sagen, dass das Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun
ein gutes Werkzeug ist, um Kommunikation zu analysieren und Kommunikationsstörungen (und damit einen Teil der Konflikte) zu vermeiden. Um jedoch einen weitaus größeren Teil von Konflikten (wenn
nicht alle) zu vermeiden, braucht es dann doch nicht nur von Thuns Analytik sondern auch Rosenbergs Empathie und Gewaltfreiheit. Aber die GFK kann durch das Vier-Ohren-Modell komplettiert werden,
indem die bis dahin nicht explizit erwähnte Beziehungsebene als 5. Schritt in die Kommunikation mit einbezogen wird.

 

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Ich lebe also ganz nach dem Motto: „Wer will, findet Wege – wer nicht will, findet Ausreden!“ Und ich will das Paradies auf Erden. Nichts weniger.

 

 

 

 

 

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Wenn du mir widersprechen willst, bin ich auch dankbar für einen Kommentar. (Was die Hater in diesem „Neuland“ Internet noch nicht kapiert haben, ist, dass sie mit ihrem Hass, die
Aufmerksamkeit anderer auf genau die Dinge richten, die sie doch hassen – traurig…)

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