I am an Alien in Nijmegen

“Spannende Reportagen” continues: Nur diesmal schriftlich

Heute: Wie ist der gemeine Holländer oder kann man in Holland einen Kulturschock bekommen?

Die Antwort auf die letzte Frage lautet eindeutig: Ja, man kann! Wieso? Der gemeine Holländer ist besessen von Regeln. Wenn es eine Regel gibt und man verstößt gegen sie, hat man verloren. Und sei es nur, auf der falschen Straßenseite zu fahren: Todsünde! Dazu muss man wissen, dass es hier überall rot markierte Fahrradwege gibt (auf denen im Übrigen auch die Mopeds fahren – ich weiß nicht, wie das mit den Motorrädern ist). Und Achtung! Fehlen diese Wege, ist es nicht erlaubt, auf der Straße zu fahren. Macht man es trotzdem, kann man von Glück reden, nicht aus den vorbeifahrenden Autos mit Tomaten beworfen zu werden. Man kann sich aber sicher sein, dass man von jedem Auto mindestens einmal angehupt und aus dem offenen Fenster angepöbelt wird. In Holland gilt: Regeln sind Regeln. In diesem Bezug sind die Niederländer schlimmer als die schlimmsten Nazis in Deutschland. Das muss man wissen…

Kohlberg und Piaget würden dem gemeinen Holländer also eine niedrigere moralische Entwicklungsstufe attestieren, weil dieser die allgemeine Relativität und soziale Konstruiertheit von Regeln offensichtlich noch nicht verstanden hat. 

So. Jetzt muss ich aber nochwas Positives über die Niederländer schreiben, sonst könnte man mir Chauvinismus und Negativismus vorwerfen: Holländer sind… mhmmm… verantwortungsbewusst, wenn es um die eigene work-life-balance geht. Sie achten sehr darauf, genug Urlaub und Freizeit zu haben. 😉

Gut. Demnächst in diesem Kino: Mein langer beschwerlicher Weg, eine u number zu bekommen oder wie bürokratisch kann ein Land sein – geht es noch schlimmer als in Deutschland? 😉

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